Gute Bildung ist die zentrale Zukunftsaufgabe unseres Landes. Für uns ist klar: Jedes Kind muss die Chance bekommen, seine Fähigkeiten und Talente bestmöglich zu entwickeln. Kein Kind darf verloren gehen. Deshalb werden wir bestehende Bildungsblockaden einreißen - von der Kita bis zur Uni.
Nie wieder lernen wir so viel und so schnell wie in den ersten Jahren unseres Lebens. Hier wird der Grundstein für die weitere Entwicklung unserer Kinder gelegt. Studien zeigen: Je früher ein Kind eine Kindertageseinrichtung besucht und je intensiver es gefördert wird, desto besser sind seine Bildungschancen und die späteren Schulabschlüsse.
Kitas und Kindergärten müssen zu echten Bildungseinrichtungen werden. Wir GRÜNE wollen deswegen ein schlüssiges Gesamtkonzept für die frühkindliche Bildung ab dem ersten Lebensjahr einführen, das spielerisches Lernen ins Zentrum stellt. Wir werden die Krippenplätze für unter Dreijährige und die Ganztagesplätze flächendeckend ausbauen. Außerdem kämpfen wir für eine echte Qualitätsoffensive bei der frühkindlichen Bildung. Das heißt für uns: Bessere individuelle Förderung und kleinere Gruppengrößen.
Wir denken Schule neu. Die Kinder müssen nicht passend für die Schule gemacht werden, sondern die Schule passend für die Kinder. Die heutige Aufteilung von Kindern nach der vierten Klasse vergeudet Talente und produziert zu viele Bildungsverlierer. Zehnjährige werden in eine Schublade gesteckt, aus der sie später kaum noch herauskommen. In keinem anderen Bundesland hängen die Bildungschancen eines Kindes so sehr vom Geldbeutel und der Herkunft der Eltern ab: Im Südwesten sind die Chancen eines Arbeiterkindes, ein Gymnasium zu besuchen, über sechs mal geringer als für ein Akademikerkind. Das ist ein bildungspolitisches Armutszeugnis. Dazu kommt: Frühe Selektion steigert auch die Leistungen an der Spitze nicht.
Wir GRÜNE werden die Förderung jedes einzelnen Kindes ins Zentrum stellen und das Schulsystem von unten her reformieren: Überall dort, wo das Schulträger, Eltern und LehrerInnen wollen, sollen längeres gemeinsames Lernen aller Kinder und neue Lernformen eingeführt werden. Die Spitzenleistungen der skandinavischen Schulen zeigen: Von längerem gemeinsamen Lernen und individueller Förderung profitieren die schwächeren SchülerInnen ebenso wie die Leistungsstarken.
Wir wollen die Ganztagesschulen ausbauen. Wo Ganztagsschule drauf steht, muss auch eine echte Ganztagsschule drin sein. Das bedeutet ein rhythmisiertes Lernangebot, das den Schultag gliedert und bei dem sich Unterricht, Phasen des Selbstlernens, der Entspannung und Erholung und sportliche oder kulturelle Angebote abwechseln.
Für uns ist klar: Die Schule soll im Dorf bleiben. Mit Gemeinschaftsschulen können wir dem Schulsterben im ländlichen Raum entgegenwirken und wohnortnahe Bildung im ganzen Land sichern.
Wir machen unsere Hochschulen gemeinsam mit den Studierenden leistungsfähiger, gerechter, kreativer und nachhaltiger. Die derzeitigen Studiengebühren sind sozial ungerecht. Sie halten vor allem Kinder aus einkommensschwachen Elternhäusern von einem Studium ab. Wir GRÜNE wollen deshalb die von der Landesregierung eingeführten Studiengebühren wieder abschaffen.
Bei der Einführung der Bachelor- und Masterstudiengänge – der Bologna-Reform – hat die Landesregierung schwere Fehler gemacht: Die Studierenden sehen sich mit einer Flut von Klausuren, überfrachteten Studiengängen und einer starken Verschulung konfrontiert. Diese Fehler wollen wir korrigieren: Wir brauchen eine bessere Lehre, ein flexibleres Studium, mehr Zeit für Auslands- und Praxissemester und Raum zum Querdenken.
An den Hochschulen darf nicht länger über die Köpfe der Studierenden hinweg entschieden werden. Wir machen uns deshalb für mehr Mitbestimmung der StudentInnen stark und wollen sie an allen wichtigen hochschulpolitischen Entscheidungen beteiligen. Deshalb setzen wir uns für die Wiedereinführung der Verfassten Studierendenschaft ein.
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