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MTB 18. November 2015 Schriesheimer Ökostromer

Gute Energie für Schriesheim beim EnergieTag

Von Annette Dosch und Winfried Plesch

„Puuh, ganz schön anstrengend!“ stöhnt die Ökostromerin. Sie hat gerade mit dem Fahrrad auf der Rolle eine alte 60 Watt-Glühbirne zum Leuchten gebracht. Sehr deutlich ist zu spüren, wieviel mehr man hier treten muss im Vergleich zu einer modernen LED-Lampe, die gleich hell erstrahlt. So machten die Schriesheimer Ökostromer in der Mehrzweckhalle Energie erlebbar. Das Wort „Energie“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „innen wirken“. Energie wirkt innen, kann sichtbar werden, fühlbar sein, unser Denken anregen und man kann sie sogar schmecken. Das haben unsere Besucher beim EnergieTag erfahren können, frei nach dem Motto „Gute Energie für Schriesheim“. Zum Denken regte das EnergieMemory an, bei dem es galt, gleiche Energieverbräuche herauszufinden. Wussten Sie zum Beispiel, dass zum Aufladen eines Smartphones übers Jahr etwa so viel Strom verbraucht wird wie ein Windrad bei einer Umdrehung erzeugt, nämlich 3,5 kWh? Tolle Preise gab es beim EnergieQuiz zu gewinnen, da lohnte es sich, sein Gehirn ob der manchmal vertrackten Fragen zu martern. Nach den beiden Vorträgen von Professor Jochen Hörisch zum Thema „Energiewende und Gemeinwohl“ und Sebastian Sladek von den Elektrizitätswerken Schönau zum Thema „Atomausstieg – alles gut jetzt?“ fand der Bücherstand von Utes Bücherstube reges Interesse. Fußreflexzonen- und Nackenmassage bei Elke Breit und Michaela Welsch lösten Blockaden und setzten heilsame Wohlfühlenergie frei. Dermaßen entspannt kamen auch die leiblichen Genüsse nicht zu kurz: Ein leckeres Kuchenbuffet lud ein, in gemütlicher Runde über das Konzept des Schriesheimer Ökostrom+ mit seinen Sonnencent zu diskutieren. Der Vorsitzende der Klimaschutz+ Stiftung in Heidelberg, Peter Kolbe, erläuterte anhand einer anschaulichen Grafik (s. Abb.), wie aus den Sonnencent schließlich Fördergelder für Projekte zur nachhaltigen Entwicklung in Schriesheim werden. Nach diesem Konzept fließen Gewinne aus ökologischer Energieproduktion nicht in die Taschen privater Investoren oder großer Konzerne, sondern in Projekte, die dem Gemeinwohl in Schriesheim dienen - ein anderes Wirtschaften also. Mit dem vom ADFC Heidelberg durchgecheckten Fahrrad, mit frisch geschmierter Kette und vielleicht noch einem 5 L-Pack Apfelsaft vom Mühlenhof ging es schließlich fröhlich wieder nach Hause. Fazit: Ein toller Tag, Angebote, die auf großes Interesse stießen, überzeugende Vorträge und viel Diskussion. Zu unserer großen Freude stellten wir fest, dass da doch bei dem einen oder der anderen der Funke übergesprungen ist.

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